Unter „Mammographie“ versteht man die Untersuchung der weiblichen Brust mittels Röntgenstrahlung. Mit Hilfe der Mammographie lassen sich selbst kleinste Veränderungen des Brustdrüsengewebes erkennen, die einen ersten Hinweis auf ein krankhaftes Geschehen in der Brust darstellen können, noch lange bevor ein tastbarer Knoten bemerkt wird. Aus diesem Grund gilt die Mammographie als die effektivste Früherkennungsmethode für Brustkrebs („Mammographie-Screening“).
Technische Grundlagen
Die Untersuchung erfolgt an dafür spezialisierten Röntgengeräten mit einer für das Brustgewebe optimierten „Weichstrahltechnik“. Das bedeutet, dass energiearme Röntgenstrahlung benutzt wird (mit guten Absorptionseigenschaften und geringer Reichweite), um möglich kontrastreiche Aufnahmen zu erhalten. Je nach Dichte des Brustgewebes wird die Strahlung unterschiedlich geschwächt und tritt dann mit unterschiedlicher Intensität aus der Brust wieder aus.
Im AKH Wien stehen zwei volldigitale Mammographiegeräte zur Verfügung, die mit dosissparenden Flachfelddetektoren arbeiten. Hierbei wird die die Brust durchdringende Strahlung mithilfe eines Selendetektors elektronisch erfasst und in ein Grauwertebild umgerechnet. Eine spezielle Belichtungsautomatik garantiert Bilder mit optimaler Qualität. Unmittelbar nach der Bilderfassung kann der Radiologe die Aufnahmen auf hochauflösenden Monitoren betrachten. Die Mammographiebilder werden anschließend digital archiviert.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Die Radiologietechnologin wird Sie nach einem Aufklärungsgespräch bitten, den Oberkörper frei zu machen und störende Schmuckstücke zu entfernen. Jede Brust wird aus zwei Richtungen abgebildet.
Um eine aussagekräftige Bildqualität zu erhalten und eine möglichst geringe Dosis applizieren zu können, muss die Brust ein paar Sekunden lang vorsichtig zwischen zwei Platten zusammengedrückt werden. Das kann für Sie kurzfristig unangenehm sein, sollte Ihnen aber keine größeren Schmerzen bereiten! Wenn Sie den Druck als zu stark empfinden, teilen Sie es bitte unbedingt der Radiologietechnologin mit!
Falls notwendig, wird noch eine Ultraschalluntersuchung und/oder Spezialaufnahmen angeschlossen.
Durch den Ultraschall, der mit keiner Strahlenbelastung verbunden ist, lassen sich noch zusätzliche Informationen über die Strukturen in der Brust gewinnen. Er wird insbesondere bei dichtem Drüsengewebe routinemäßig durchgeführt und erhöht somit die Empfindlichkeit des Mammographie-Verfahrens.
Der abschließende schriftliche Befund wird an Ihren überweisenden Arzt übermittelt.
Angst vor Schmerzen
Der ideale Zeitpunkt für die Anfertigung einer Mammographie ist die Woche nach Beendigung der Monatsblutung. Zu diesem Zeitpunkt ist Ihre Brust auch am unempfindlichsten gegen Druck.
Angst vor Strahlenbelastung
Sie brauchen keine Befürchtungen hinsichtlich der Strahlenbelastung haben. Die verabreichte Dosis beträgt nur einen Bruchteil der durchschnittlichen natürlichen Strahlenbelastung in Österreich.
Verdacht auf Schwangerschaft
Lassen Sie uns wissen, wenn die Möglichkeit besteht, dass Sie schwanger sind !
Neues Schichtverfahren
Bei bestimmten Fragestellungen kommt im AKH Wien ein neues radiologisches Diagnoseverfahren - die sogenannte „Tomosynthese“ - zur Anwendung. Dabei wird die Brust etwas länger als bei der „normalen“ Mammographie komprimiert. Die Röntgenröhre steht hierbei nicht still, sondern bewegt sich bogenförmig um Ihre Brust. Während dieses Vorganges werden 25 Aufnahmen, aus denen anschließend vom Computer Schichtaufnahmen berechnet werden, angefertigt. Durch die Tomosynthese können überlagernde Strukturen gut ausgeblendet und krankhafte Prozesse besser dargestellt werden.