Frau Dr.in Raffaella Calabretta von der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin untersuchte in ihrer Studie “Immune checkpoint inhibitor therapy induces inflammatory activity in large arteries of Lymphoma patients below 50 years of age“, welche im Top Journal “Biology (Basel)” (IF 5.079) publiziert wurde, 12 Lymphom-PatientInnen, die mit Immun Checkpoint Inhibitoren (ICI) behandelt wurden.
Die Krebsimmuntherapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren ist eine sehr zielgerichtete Therapie, welche die Prognose vieler onkologischer Erkrankungen verbessert. Die im Rahmen der ICI Therapie verabreichten monoklonalen Antikörper gegen PD-1, PD-L1 oder CTLA-4, stimulieren zuvor inaktivierte zytotoxische T-Zellen, um durch das körpereigene Immunsystem Krebszellen zu erkennen und diese abzutöten. Allerdings zeigen diese neuen Therapieformen auch teilweise schwerwiegende Nebenwirkungen, wie beispielsweise kardiovaskuläre Komplikationen. Vorherige Studien haben gezeigt, dass die ICI auch zu einer Aktivierung der atherosklerotischen Entzündungsreaktion führen können.
Alle Patienten bekamen eine [18F]-FDG PET/CT vor und nach der Immuntherapie. Die entzündliche Aktivität der arteriellen Gefäßabschnitte wurden mittels des FDG-Uptakes quantifiziert. Darüber hinaus wurde auch eine Analyse der systemischen Immunzellenaktivierung vor und während/nach der ICI Therapie ermittelt, anhand einer Quantifizierung der FDG-Anreicherung im Knochenmark und in der Milz. Diese Resultate wurden mit den arteriellen Entzündungswerten korreliert. Zusammenfassend wurde nach der Immuntherapie mit den ICI eine signifikant erhöhte Entzündungsaktivität in den großen Arterien festgestellt.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in der westlichen Welt und gehören auch zu den häufigsten Komplikationen der Krebstherapien. Aufgrund dieser Ergebnisse könnte eine kardiovaskuläre Toxizität dieser Krebstherapien mittels der FDG PET/CT Bildgebung frühzeitig erkannt werden. Dies ist ein wichtiger Punkt, um künftige Herz-Kreislauf Komplikationen und Langzeitfolgen für die mit ICI behandelten Patienten zu vermeiden.
Zur Publikation:
zurück zu: Nuklearmedizin