Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe um Ass. Prof. Dr. Markus Hartenbach aus der klinischen Abteilung für Nuklearmedizin konnte die Überlegenheit der 68Ga-PSMA 11 PET/CT(MRT) in der Diagnostik des biochemischen Rezidivs des Prostatakarzinoms auch bei niedrigen PSA-Werten zeigen. Dr. Bernhard Grubmüller aus der Universitätsklinik für Urologie konnte die Arbeit im Top-Journal „European Journal of Nuclear Medicine and Molecular Imaging“ (IF 7,7) unter dem Titel „68Ga-PSMA 11 ligand PET imaging in patients with biochemical recurrence after radical prostatectomy – diagnostic performance and impact on therapeutic decision-making“ als Erstautor veröffentlichen. Zusätzlich zur exzellenten Detektionsrate der PSMA-PET konnte auch ihr signifikanter Einfluss auf weitere klinische Therapieentscheidungen gezeigt werden.
OpenAccess Full Text:
https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00259-017-3858-2
Eine frühere und präzisere Detektion von Metastasen bei einem Wiederanstieg des PSA-Wertes nach erfolgter Primärtherapie des Prostatakarzinoms ist dringend erforderlich, um individualisierte Salvage-Therapien anbieten und durchführen zu können. In diesem Zusammenhang wurden mit den 68Ga-markierten PSMA-Liganden vielversprechende und spezifische Radiopharmaka entwickelt, die bereits in mehreren retrospektiven Studien untersucht wurden.
In der aktuellen Studie wurden 117 Patienten nach radikaler Prostatektomie eingeschlossen. Es zeigten sich, wie in den bisher publizierten Daten, hervorragende Detektionsraten für die PSMA-PET in der Rezidivsituation (65% bis 100% für PSA-Werte zwischen 0,2 und 2,0 ng/ml) sowohl in der Kombination mit CT (PET/CT) als auch mit MRT (PET/MRT). Darüber hinaus wurde mittels eines geblindeten Tumorboards der Einfluss auf die Therapieentscheidungen im Vergleich zur Standardbildgebung untersucht. Hier konnte gezeigt werden, dass die PSMA-PET in einer enorm hohen Anzahl an Patienten (ca. 75%) das Therapiemanagement signifikant ändert und metastasengerichtete Therapien ermöglicht.
Fazit:
Die 68Ga-PSMA 11 PET/CT(MRT) ist in der Diagnostik des Prostatakarzinoms ein fester Bestandteil des klinischen Behandlungsansatzes geworden. Die aktuelle Studie konnte dies eindrücklich belegen und insbesondere beim biochemischen Rezidiv einen signifikanten Einfluss auf das Therapieregime zeigen.
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