Unter der Leitung von Ass.-Prof.in Dr. Tatjana Traub-Weidinger (Bereichsleitung Neuronuklearmedizin) publizierte Dr.in Nina Pötsch, ehemalige Diplomanden an der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin, gemeinsam mit dem Institut für Neurologie, der Univ.-Klinik für Innere Medizin I und der Neurochirurgie sowie dem Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik der MUW, zum Thema Aminosäure PET beim neu diagnostiziertem Gliom eine Arbeit in der September Ausgabe 2017 des renommierten Journals Neuro-Oncolgy.
Die Autoren konnten in der retrospektiven Studie „Visual and semiquantitative 11C-methionine PET: An independent prognostic factor for survival of newly diagnosed and treatment naive gliomas“ erstmals in einer großen Anzahl von Patienten mit neu diagnostizierten Gliomen zeigen, dass die Aminosäure PET Untersuchung mittels Kohlenstoff-11 markiertem Methionin ([11C]Methionin) einen prognostisch unabhängiger Prediktor für das Überleben der Patienten darstellt. Speziell jeden Patienten, die einen erhöhten Aminosäurestoffwechsel im Gliom aufwiesen, lebten signifikant kürzer als jeden ohne nachweisbarer Stoffwechselaktivität (p=0,024; 8.6 versus 7.2 Jahre).
Darüber hinaus konnte auch gezeigt, dass eine Quantifizierung des erhöten Aminosäurestoffwechsels (Quotient der Aminosäureaufnahme im Tumor und gesunder Hirnmasse) ebenfalls eng mit dem Überleben in Zusammenhang stehen: Das mediane Überleben unterschied sich signifikant zwischen Patienten mit Gliomen mit einer Traceraufname von mehr oder weniger als 2.4 mal der Traceraufnahme im gesunden Gehirn und dies unabhängig von der Histologie (p<0.01; mittleres Überleben: 10.2 ± 0.8 Jahre versus 5.5 ± 0.6 Jahre). Interessant war auch, dass in der Multivariatanalyse die [11C]Methionin-PET als unabhängiger prognostischer Parameter sowohl unter- also auch ohne Miteinbeziehung der IDH1-R132H Charakterisierung der Gliome ermittelt werden konnte.
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