Der Glutamatrezeptor, NMDAR, spielt eine wichtige Rolle in neurodegenerativen Erkrankungen, wie zum Beispiel der Alzheimer Demenz. Darüber hinaus werden beispielsweise schwere Depression über diesen Rezeptor mittels schnell wirkender Medikamente behandelt, wie z.B. Ketamin.
In einer rezent publizierten multidisziplinären Arbeit aus Radiopharmazie, Nuklearmedizin, Psychiatrie und Medizinischer Informatik um Dipl.-Ing. Lucas Rischka von der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Neuroimaging Lab (NIL) und Dr.in Chrysoula Vraka, wird die Eignung des ersten NMDAR PET-Tracers (R)-[11C]-Me-NB1 im Menschen gezeigt. Dafür haben sich sechs gesunde Probanden gemeldet, in denen die Verteilung des PET-Tracers untersucht wurde.
Mittels der Kombination aus PET und Magnetresonanztomographie (MRT), konnte zum ersten Mal die Verteilung einer Subeinheit des NMDAR im Gehirn gezeigt werden. Diese zeigte eine heterogene Verteilung im Gehirn mit hoher Reliabilität bei wiederholten Messungen. Außerdem erfüllt dieser neue PET-Tracer alle nötigen Eigenschaften, wie in etwa eine gute Anreicherung im Gehirn, Stabilität und reversible Bindung am Rezeptor um weitere Studien zu planen.
(R)-[11C]-Me-NB1 wird in Zukunft dazu beitragen, die Rolle des NMDAR im Zusammenhang mit verschiedenen neuro-psychiatrischen Erkrankungen und den entsprechenden Therapien zu verstehen sowie personalisierte Therapieentscheidungen zu treffen.
Hier finden Sie die Orginalpublikation veröffentlicht im Journal of Nuclear Medicine im Oktober 2021, jnumed.121.262427; DOI: https://doi.org/10.2967/jnumed.121.262427
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