Die Efflux Transporter ABCB1 und ABCG2 verhindern gemeinsam an der Blut-Hirnschranke die Verteilung vieler verschiedener Arzneistoffe vom Blut ins Gehirn, was deren Wirksamkeit zur Behandlung von Erkrankungen des Gehirns, wie z.B. Gehirn-Tumore, stark einschränken kann. Die pharmakologische Hemmung dieser Efflux Transporter könnte die Effektivität vieler Arzneistoffe zur Behandlung von Erkrankungen des Gehirns steigern. Leider gibt es zurzeit keine zugelassenen Transporter Hemmstoffe, was die klinische Anwendbarkeit dieses therapeutischen Konzepts stark einschränkt. In einem Kooperationsprojekt zwischen der Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie und der Arbeitsgruppe „Translationales pharmakokinetisches Imaging“ der klinischen Abteilung für Nuklearmedizin (Assoc.-Prof. Dr. Oliver Langer und Assoc.-Prof. Dr. Martin Bauer) konnte in gesunden Probanden gezeigt werden, dass der Tyrosinkinase Inhibitor Erlotinib in supratherapeutischer Dosierung ABCG2 und ABCB1 an der menschlichen Blut-Hirnschranke hemmen kann und daher möglicherweise Anwendung zur Verbesserung der Gehirn-Verteilung anderer Arzneistoffe finden könnte. Diese Resultate wurden in dem nuklearmedizinischem Top Journal The Journal of Nuclear Medicine (IF 7.439) publiziert. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30237210
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